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Das Samsung Galaxy S23 Ultra hat sich auf den ersten Blick kaum verändert – eigentlich hat sich nur im Innern richtig was getan. Wie sich das Gerät im Vergleich zu Pixel 7 Pro und iPhone 14 Pro schlägt, zeigt der Test.
Größere Design-Revolutionen und unerwartete Wendungen gibt es bei der Vorstellung neuer Smartphones schon eine ganze Weile kaum noch – die aktuellen Gehversuche mit klappbaren Geräten mal außen vor. Diese Entwicklung nimmt bei der Enthüllung neuer Top-Modelle allerdings viel Spannung raus – das meiste hat man schonmal gesehen. Beim Samsung Galaxy S23 Ultra ist das nicht anders. Wer die aktuelle Generation mit dem Vorgänger vergleicht, muss schon genau hinschauen, um Unterschiede ausmachen zu können. Lohnt es sich auch über 1000 Euro für das Smartphone auszugeben?
Tatsächlich war die Preisgestaltung der neuen Geräte bei deren Vorstellung mitunter die schockierendste Neuheit. Das Galaxy S23 Ultra verkauft Samsung nicht unter 1399 Euro. Immerhin: Während der Vorbesteller-Phase bekommt man noch einen Bonus für Altgeräte, sodass der aktuelle Tiefpreis sich auf 1249 Euro beläuft. Das muss man aber verlangen, verriet der Hersteller, da man bei der Ausstattung des Ultra-S23 keine Kompromisse machen wollte (hier erfahren Sie mehr).
Top-Hardware im Samsung Galaxy S23 Ultra schlägt die Konkurrenz
Was die Ausstattung betrifft, kann man Samsung nicht vorwerfen, sein Wort nicht zu halten. Das Galaxy S23 Ultra Setzt auf ein 6,8 Zoll AMOLED-Display mit einer Helligkeit von 1750 Nits, 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und den wohl schnellsten Smartphone-Prozessor, den man für Android-Geräte aktuell bekommen kann. Denn anders als beim Vorgänger entschied sich Samsung, Qualcomm die Bühne zu überlassen und bekam im Zuge dieser Zusammenarbeit einen Snapdragon 8 Gen 2 in der exklusiven „For Galaxy“-Variante, was sich in der höheren Taktung niederschlägt.
Das zeigt sich im Test in nahezu jedem Benchmark. Bei „Geekbench“ bringt es das S23 Ultra auf 5046 Punkte im „Multi-Core-Test“. Zum Vergleich: Der Vorgänger setzt die Marke bei 3372 Punkten, das Google Pixel 7 Pro liegt bei 3333 Punkten. Im Grafik- und Spielebenchmark „3D Mark Wildlife Extreme“ schafft es das S23 Ultra auf 3699 Punkte und durchschnittlich 20 Bilder pro Sekunde (FPS), das Pixel hat nur 1851 Punkte und 11 FPS zu bieten.

Das riesige Display des Samsung Galaxy S23 Ultra ist wirklich toll – dank AMOLED und 120 Hertz.
© stern / Christian Hensen
Mit diesen erfolgreichen spielt das S23 Ultra in der obersten Liga mit, selbst das pfeilschnelle iPhone 14 Pro Max kommt nicht auf wesentlich bessere Ergebnisse. Während das Apple-Gerät im „Geekbench“ mit 5334 Punkten etwas über dem Ergebnis des S23 Ultra liegt, kommt es im Spiele-Test mit 3357 Punkten und 20 FPS nicht an das Samsung heran. Kurz: Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich Samsung deutlich verbessern, der Abstand zum iPhone ist bis auf Weiteres kaum mehr wert.
Trotz der hohen Leistung geht dem S23 Ultra nicht so schnell die Puste aus. Zwar hat Samsung die Akkukapazität bei 5000 Milliamperestunden belassen und damit im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht, aber die Laufzeit reicht für jeden noch so anstrengenden Tag. Im Test brachte es das Samsung Galaxy S23 Ultra auf rund 17 Stunden bei automatischer Displaybeleuchtung und gemischter Belastung durch den „PC Mark Work 3.0 Battery Life“ Test und Videowiedergabe. Braucht das Smartphone doch mal Energie, lädt es mit maximal 45 Watt recht flott an einem entsprechenden Ladegerät, welches Samsung übrigens der Lieferung nicht beilegt.
Beeindruckende Bilder – vor allem bei Nacht
Samsung sagt selbst, dass das wesentliche Merkmal für ein neues Smartphone derzeit die Kamera ist – und hat beim Galaxy S23 Ultra alle Register gezogen. Die Hauptkamera knipst mit 200 Megapixeln (MP), dazu kommen eine Ultraweitwinkel-Kamera mit 12 MP und zwei Tele-Kameras mit je 10 MP, eine mit dreifach optischem Zoom, eine mit zehnfacher Vergrößerung. Vorne hat Samsung die Selfie-Kamera auf 12 Megapixel begrenzt, dort nachgewiesen sich sterben 40 MP des Vorgängers offenbar als wenig sinnvoll.
Das sieht bei der Kamera auf der Rückseite des S23 Ultra anders aus – denn die Ergebnisse sind wirklich sehr gut, teilweise sogar mit Abstand am besten. Eine große Rolle dabei spielt der neue Sensor, den Samsung für das Gerät nutzt, denn er ist lichtempfindlicher, bildet mehr Details ab und fängt Farben realitätsnah ein. Wie das in der Praxis aussieht, erfahren Sie in der Fotostrecke.
Samsung
Galaxy S23 Ultra im Kamera-Vergleich: So schlägt sich das Smartphone gegen iPhone 14 Pro und Pixel 7 Pro
Haptisch bleibt das Galaxy S23 UItra mit seinen 6,8 Zoll allerdings eine Herausforderung. Das Gerät misst 78,1 Mal 163,4 Millimeter und ist damit – und aufgrund der eckigen Kanten – noch eine Spur größer als das iPhone 14 Pro Max. Das muss man wollen und mögen, vor allem auch deshalb, weil die Bedienung mit einer Hand kompliziert ist – am oberen Bildschirmrand gar unmöglich.
Die Abmessungen haben allerdings Gründe: Das S23 Ultra ist, wie auch das S22 Ultra, ein Nachfolger der Note-Serie. Laut eigener Aussage hat Samsung viele Kunden, die gerne ein riesiges Display nutzen und den Platz auch wirklich brauchen. Zum Beispiel für handschriftliche Notizen – denn an der Unterseite des eingefügten Steckens wie gehabt ein Eingabestift, mit dem sich ganz wunderbar auf dem Display schreiben lässt. Für dessen elegante Unterbringung benötigt Samsung natürlich auch Platz.
Samsung Galaxy S23 Ultra Fazit: Pfeilschnelle und krasse Kamera
Das Samsung Galaxy S23 Ultra lässt im Test eigentlich keine Wünsche offen. Die verbaute Hardware macht es zu einem der schnellsten Geräte am Markt, die Kameras produzieren – zumindest subjektiv – in einigen Szenarien die besten Bilder, die bisher von einem Smartphone geschossen worden sind. Besonders beeindruckend, wenn auch im Alltag sicherlich nicht sonderlich relevant, sind die Mond-Fotos. Dass man mit einem Smartphone per hundertfach digitalem Zoom nach der US-Flagge auf dem Mond suchen kann, ist schon ein Erlebnis.

Wahnsinn: So sieht der Mond aus, wenn man mit dem Samsung Galaxy S23 Ultra 100-fach reinzoomt. Die Tatsache, dass man etwas erkennen kann, ist beachtlich – und bei anderen Herstellern so nicht reproduzierbar.
© stern / Christian Hensen
Doch das durchweg gelungene Gesamtpaket muss man in zweierlei Hinsicht wirklich wollen: Die Größe ist mit 6,8 Zoll am oberen Ende des Erträglichen, der Preis ist derzeit auf einem wirklich hohen Niveau. Wenn nur letzteres stört, lohnt es sich, abzuwarten. laut“Idealo“ ist bereits nach rund drei Monaten mit einem Preisnachlass von bis zu 20 Prozent zu rechnen.
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Quelle: Stern