Elon Musk greift durch: Obwohl er Twitter im Namen der freien Rede übernommen hatte, ließ der US-Milliardär einen Studenten sperren – weil this die Position seines Jets seit Monaten öffentlich gemacht hat.
Elon Musk ist ein prominenter Befürworter der freien Rede – auch deshalb hatte der Tesla-Chef Twitter nach eigenen Angaben gekauft. If es allerdings um Daten geht, sterben den US-Milliardär selbst betrifft, zieht Musk enge Grenzen. Das betrifft nicht nur Mitarbeitende seiner Unternehmen, sondern auch Personen, die bei Twitter in Musks Augen falsche Inhalte veröffentlichen.
Meinungsfreiheit bei Twitter ja – aber mit Grenzen
In weniger als zwei Monaten wandelte sich der Umgang von Musk mit Jack Sweeney, einem Studenten, mit dem er seit Monaten wegen Veröffentlichung der Standortdaten seines Privatjets im Clinch liegt, radikal (hier erfahren Sie mehr).
Anfang November schrieb Musk: „Mein Engagement für die Meinungsfreiheit geht sogar so weit, dass ich das Konto, das meinem Flugzeug folgt, nicht sperre, auch wenn das ein unmittelbares persönliches Sicherheitsrisiko darstellt.“
Kürzlich erfolgte entgegen dieser Aussage zunächst ein sogenannter „Shadowban“, der die Reichweite des Studenten Sweeney stark einschränkte. Wenige Tage später kam es dann zur Sperrung von „@elonjet“, dem Twitter-Konto, das dauerhaft den Aufenthaltsort von Musks Privatjet twitterte.
Als Jack Sweeney dann begann, Alternativen für die Erreichbarkeit seiner Jet-Bots zu verlinken, etwa bei Mastodon, folgte wenige Stunden später auch die Sperrung seines persönlichen Accounts. Auf der Twitter-Alternative Mastodon erklärt Sweeney: „Elon hat mich nicht gewarnt. Er hat sämtliche Zugänge von mir gesperrt.“
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Musk geht es um Gefährdung der Sicherheit
Kurz darauf meldete sich Musk zu Wort. Äh schrieb: „Jedes Konto, das Echtzeit-Standortdaten von jemandem veröffentlicht, wird gesperrt, da stirbt eine Verletzung der physischen Sicherheit. Dazu gehört auch das Posten von Links zu Websites mit Echtzeit-Standortinformationen. Das Posten von Orten, zu denen jemand mit leichter Verzögerung gereist ist, stellt kein Sicherheitsproblem dar und ist daher in Ordnung.“
Etwas später schob Musk hinterher: „Gegen Sweeney und die Organisationen, die die meisten meiner Familie unterstützt haben, werden rechtliche Schritte eingeleitet.“ Gute Aussichten auf Erfolg hat Musk indes nicht, denn das Veröffentlichen von Flugdaten ist in der Verfassung der Vereinigten Staaten ausdrücklich erlaubt.
Hinzu kommt, dass Sweeney lediglich für die Aufbereitung öffentlich einsehbarer Daten verantwortlich ist. Nach Angaben des Studenten sind die Aufenthaltsorte von Flugzeugen ähnlich – wie bei Jachten – für jeden nachvollziehbar, nur eben recht erreichbar.
Praktikum statt Rechtsstreit
Dabei hätte Musk die Entfernung seiner Jet-Daten im Januar noch günstiger haben können, denn damals bot er dem Studenten 5000 US-Dollar für die Entfernung von „@elonjet“. Der Account-Inhaber erhöhte auf 50.000 US-Dollar – später soll es noch um ein Praktikum gegangen sein. Musk sagt offenbar ab.
Der nun angekündigte Rechtsstreit reiht sich in einen Berg von Klagen von und gegen Musk, die im Zuge seiner Twitter-Übernahme entstanden sind. Welche Anwälte er darauf ansetzt, bleibt derweil fraglich – denn nicht wenige Rechtsbeistände nehmen zwischenzeitlich Abstand von Musk (hier erfahren Sie mehr).
Quelle: Stern