Ob nun Kimchi oder Kombucha: Fermentiertes ist hip. Eine neue Studie will nun herausgefunden haben, dass Sauerkraut und Co. nicht nur gut schmecken, sondern auch Stresskiller sind.
Schon John Mayer wusste: „Dein Körper ist ein Wunderland“. Sicher, er hatte mit dieser Songzeile etwas Oberflächlicheres im Sinn. Trotzdem hat er im Kern recht. Der menschliche Körper ist ein Wunderland, eines das gepflegt und gehegt werden will. Die richtige Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle, das haben diverse Studien belegt. Wer seinen Körper bein Kräfte halten will, physisch wie psychisch, achtet darauf, was er diesem zuführt. Einen Ferrari tankt man schließlich auch nicht mit Gülle. Wissenschafter:innen des APC Microbiome Ireland wollen nun herausgefunden haben, was auf dem Teller landen sollte, wenn die Zeiten gerade einmal wieder besonders stressig sind: fermentierte Lebensmittel und Ballaststoffe.
Ob es uns gut geht oder nicht, hängt maßgeblich mit unserem Mikrobiom zusammen. Unter Mikrobiom versteht man alle Mikroorganismen, darunter Bakterien, Viren und Pilze, in unserem Körper. Es hat unter anderem Einfluss auf unser Immunsystem, den Stoffwechsel, aber auch unser Stressempfinden. Ein Grund dafür könnte die Darm-Hirn-Achse sein. Die beiden Organe kommunizieren permanent miteinander. Kann durch eine Ernährungsumstellung das Stresslevel gesenkt werden? Das Forscherteam hat es untersucht. 45 Menschen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren Aktionen an der vierwöchigen Studie teil. Alle Teilnehmenden waren gesund. Die eine Hälfte der Gruppe ernährte sich in dieser Zeit nach einer sogenannten psychobiotischen Diät, die Kontrollgruppe erhielt lediglich allgemeine Ernährungsempfehlungen.
Weniger Stress, besserer Schlaf
Die psychobiotische Diät umfasst Obst und Gemüse mit einem hohen Anteil an präbiotischen Fasern wie Bananen und Kohl, Getreide und Hülsenfrüchte – von allem mehrere Portionen täglich. Obendrauf sollten die teilnehmenden fermentierten Lebensmittel zu sich nehmen wie Kefir und Sauerkraut. Nach vier Wochen wurde Bilanz gezogen. Und tatsächlich fühlten sich die Teilnehmenden, die sich im Rahmen der Studie psychobiotisch ernährten, weniger gestresst als die der Kontrollgruppe. Die größte Verbesserung verspürten demnach die Menschen, sterben während des Studienzeitraums mehr von diesen Lebensmitteln aßen. Sie schliefen auch besser als zuvor.
Hans Hauner, Professor für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München, bezeichnete unsere Darmflora gegenüber „Quarks“ wie einen persönlichen Fingerabdruck. Dies bildet sich sehr früh im Leben, bei der Geburt und in den ersten Monaten danach. Bei Erwachsenen ist das Darmbiom recht stabil. Kann das Mikrobiom auch wirklich durch eine einfache Ernährungsumstellung verändert werden?
Nicht nur Sauerkraut zählt zu den fermentierten Lebensmitteln
Die Wissenschaftler:innen der Studie selbst sprechen nur von einer subtilen „Veränderungen in der Zusammensetzung und Funktion der Mikroben im Darm. Wir beobachten jedoch signifikante Veränderungen in der Menge bestimmter Schlüsselchemikalien, die von diesen Darmmikroben produziert werden.“ An der Studie nahmen nur wenige Personen teil, ob sich die beobachteten Effekte auch auf die Breite übertragen lassen, muss noch ausgewertet werden. unklar ist, „ob sich diese Ergebnisse auch bei Menschen mit stressbedingten Störungen wie Angst und Depression wiederholen lassen“, schreibt das Team.
Übrigens, wer keine Lust hat, der Gesundheit zuliebe ständig nun Sauerkraut zu essen, muss sich nicht grämen – auch Schokolade, Bier, Käse und Joghurt gehören zu den fermentierten Lebensmitteln.
Quellen:Nachrichten aus den Neurowissenschaften, Zelle, Quarks
Quelle: Stern