Eine Studie zeigt, dass Kinder von Männern, die selbst als Kinder durch Passivrauchen Tabakrauch betroffen waren, ein höheres Risiko haben, Asthma zu entwickeln. Grund sollen epigenetische Veränderungen sein, die weitervererbt werden.
Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der University of Melbourne zeigt, dass Tabakrauch auch über zwei Generationen hinweg die Gesundheit beeinträchtigen kann. Demnach haben laut der Studie die Kinder von Männern, die in ihrer eigenen Kindheit Tabakrauch ausgesetzt waren, ein bis zu 60 Prozent selbst höheres Risiko, an Asthma zu erkranken. Dieses Risiko steigt sogar noch, wenn die Väter der untersuchten Kinder nicht nur Passivrauchen ausgesetzt waren, sondern später selbst zu Rauchern wurden.
Die Studie eines Teams internationaler Forscher:innen aus Australien, Großbritannien und Sri Lanka wurde an drei Generationen durchgeführt: an knapp 1700 Kindern, ihren Vätern und deren Vätern. Dinh Bui, Co-Autor der Studie, sagte im „Guardian“, dass Männer rauchen, wenn möglich ganz vermeiden sollten, um die Effekte auf ihre Nachfahren abzuwenden. Die Ergebnisse zeigten klar, dass nicht nur Raucher selbst unter den negativen gesundheitlichen Auswirkungen leiden müssten, sondern auch noch deren Kinder und Enkelkinder.
Rauchen soll epigenetische Veränderungen auslösen
Ihre Ergebnisse erklären die Forscher:innen der Studie mit epigenetischen Veränderungen, die durch das Rauchen hervorgerufen würden. Dies sei der wahrscheinlichste Grund für das erhöhte Risiko für Asthma. Dabei treten Veränderungen an einem Chromosom auf, die Sich auf die Aktivität von Genen bemerken – ohne dass, wie bei einer Gen-Mutation, die DNA-Sequenz dadurch verändert WIRD. Diese epigenetischen Veränderungen können durch äußere Einflüsse, wie Rauchen, hervorgerufen werden und vererbbar sein. So rufen der Tabakrauch möglicherweise Veränderungen in Zellen hervor, die später für die Spermaproduktion verantwortlich seien.
Jonatahan Grigg, der dem „Tabakkontrollausschuss der European Respiratory Society“ vorsteht, erklärte, Kinder müssten stärker vor diesen Gefahren geschützt werden – auch in der Politik aktiver Versuche, Rauchen einzudämmen. Erwachsene sollten daher bei Arztterminen danach gefragt werden, ob sie rauchen, und anschließend Wege aufgezeigt bekommen, damit aufzuhören.
Die Forscher:innen der Studie wollen nun untersuchen, ob das erhöhte Risiko der Kinder, Asthma zu entwickeln, bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. Außerdem soll untersucht werden, ob Väter durch Passivrauchen in ihrer Kindheit auch ein höheres Risiko für Allergien oder weitere Lungenerkrankungen an ihre Kinder weitervererben.
Quellen: Wächter, Nachrichten Medizin
Quelle: Stern