Ein zehnjähriges Vergewaltigungsopfer musste in den USA für ihre Abtreibung in einen anderen Bundesstaat reisen. Nun wird gegen ihre Ärztin ermittelt.
Der Fall sorgte weltweit für Entsetzen: Ein zehnjähriges Kind konnte im US-Bundesstaat Ohio, in dem es lebte, keine Abtreibung erhalten. Das Mädchen war vergewaltigt worden, wurde schwanger. Um das Kind nicht austragen zu müssen, reiste sie nach Indiana. Gegen die Ärztin, die die Abtreibung dann durchführte, wird nun offenbar ermittelt. Das berichtete CNN unter Berufung auf die Anwältin der Ärztin.
„Wir sind gerade dabei, diese Informationen zu prüfen. Es ist für uns unklar, welche Art die Untersuchung ist, sagte“, die Anwältin Kathleen DeLaney. Der Generalstaatsanwalt hatte zuvor angekündigt, er werde gegen Medizinerin Caitlin Bernard wegen möglicher Nichtmeldung der Abtreibung und möglicher Verletzung der Datenschutzgesetze für Patientenermittlung.
Ärzte müssen Abtreibungen bei unter 16-Jährigen melden
Im Bundesstaat Ohio sind nach der sechsten Schwangerschaftswoche fast alle Abtreibungen verboten, seit der Oberste Gerichtshof das Urteil „Roe v Wade“ gekippt hatte. Mit der Entscheidung verschärfen viele Bundesstaaten in den USA das Abtreibungsrecht, beziehungsweise schafften die Möglichkeiten fast vollständig ab.
Die Ärztin Caitlin Bernard hatte CNN Anfang des Monats berichtet, dass die zehnjährigen sechs Wochen und drei Tage schwanger war. In Indiana müssen Ärzte und Ärztinnen eine Abtreibung bei Frauen, die jünger als 16 Jahre sind, innerhalb von drei Tagen dem Gesundheitsministerium und dem Jugendamt melden. Das tat die Ärztin, laut Unterlagen die CNN vorliegen, fristgerecht.
Quelle: t-online