Stand: 12.04.2022 12:53 Uhr
Der Krieg in der Ukraine dient nach Ansicht des russischen Präsidenten der Sicherheit seines Landes. Die Ziele der angeblichen „Spezialoperation“ würden erreicht, betonte Putin. Westliche Sanktionen seien wirkungslos.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine einmal mehr siegesgewiss gezeigt. Die Ziele der sogenannten Spezialoperation würden erreicht, sagte Putin nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax während der Besichtigung des russischen Weltraumbahnhofs Wostotschny in der Stadt Blagoweschtschensk im äußersten Osten Russlands. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir unsere Ziele erreichen werden.“
Putin verteidigte zudem erneut seine Entscheidung über den Einmarsch in die Ukraine vor knapp sieben Wochen als alternativlos. Die Operation diene der Gewährleistung der russischen Sicherheit: „Wir hatten keine andere Wahl“, so der russische Präsident. Der Konflikt mit den „antirussischen Kräften in der Ukraine“ sei nur eine Frage der Zeit gewesen.
Die Ukraine sei in einen „antirussischen Brückenkopf“ verwandelt worden, in dem „Sprossen von Nationalismus und Neonazismus kultiviert“ worden seien, sagte Putin. Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten wiesen derlei Vorwürfe wiederholt als Vorwand für den Angriffskrieg zurück.
Putin verteidigt den Einmarsch in die Ukraine als alternativlos
Mathea Schülke, WDR, tagesschau 14:00 Uhr, 12.4.2022
Putin spricht von „Völkermord“ im Donbass
Putin bekräftigte erneut, die russischen Kampfhandlungen dienten dem Schutz von Menschen in Gebieten im Osten der Ukraine, die von prorussischen Rebellen kontrolliert werden. Viele internationale Experten hatten dem Kremlchef in der Vergangenheit hingegen vorgeworfen, den Schutz russischer Menschen in der Ukraine nur als Vorwand für den Krieg zu benutzen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ria erklärte Putin, ein „Völkermord“ im Donbass habe nicht länger toleriert werden können. Er belegte diesen behaupteten Genozid jedoch nicht.
Isolation Russlands „unmöglich“
Zugleich bekräftige Putin, dass sich sein Land nicht vom Rest der Welt abschotten wolle. Ausländischen Mächten wiederum werde eine Abschottung des Landes nicht gelingen, sagte er. „Es ist in der heutigen Welt sicher unmöglich, jemanden zu isolieren, besonders ein so riesiges Land wie Russland.“ Russland werde „mit jenen unserer Partner arbeiten, die kooperieren wollen“, sagte Putin.
Auch die Sanktionen, mit denen der Westen auf die russische Invasion reagierte, können Russland nach Ansicht Putins nicht isolieren. Man werde sein technisches und technologisches Potenzial – speziell im Weltall – weiter ausbauen, so der russische Präsident.
Erster bekannter Putin-Termin außerhalb Moskaus
Putin war zusammen mit dem belarusischen Machthaber Alexander Lukaschenko zur Besichtigung des Weltraumbahnhofs geflogen. Es war Putins erste bekannte Reise an einen Ort außerhalb von Moskau seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine.
Geplant seien neben einem Gespräch mit Lukaschenko Treffen mit Arbeitern des Bahnhofs und die Auszeichnung von Kosmonauten, hieß es. Kreml-Angaben zufolge will sich Putin auch das erste Mal seit Kriegsbeginn den Fragen von Medienvertreterinnen und Medienvertretern stellen.
Internationaler Tag der bemannten Raumfahrt
Martha Wilczynski, ARD Moskau, 12.4.2022 · 12:26 Uhr
Quelle: Tagesschau