Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt: Der Dax ist am Dienstagvormittag stark eingebrochen. Grund sind vor allem die erwarteten Inflationsdaten aus den USA.
Vor umfangreichen Inflationsdaten aus den USA hat der Druck auf den deutschen Aktienmarkt am Dienstag deutlich angenommen. Der Dax rutschte gleich zur Eröffnung seit Mitte März wieder unter die Runde Marke von 14.000 Punkten. Zuletzt verlor der Deutsche Leitindex 1,91 Prozent auf 13.922 Punkte. In der Vorwoche hatte er sich noch knapp über der runden Marke halten können.
Der MDax gab in der ersten Handelsstunde um 1,37 Prozent auf 30.154 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
sank um 1,8 Prozent. Am Vortag war bereits in den USA der Ausverkauf der Technologie-Werte bei steigenden Anleihen-Renditen weitergegangen. Am Morgen verzeichneten Asiens Börsen überwiegende Einlagen.
Die US-Verbraucherpreise dürften im März weiter gestiegen sein auf ein 40-Jahreshoch, vermutet die Experten der Helaba. „Insofern wird sich die Fed in dem Ansinnen bestätigt sehen, die Leitzinsen in diesem Jahr zu mehreren erhöhen. Ob die bereits ambitionierten Zinserwartungen noch forciert werden, bleibt abzuwarten.“
Deutsche-Bank-Aktie rauscht in die Tiefe
Der Ukraine-Krieg und die weltweiten Lieferkettenprobleme, jüngst noch einmal verschärft durch neue Covid-Ausbrüche und Lockdowns in China, heizen die Inflation immer weiter an, sodass die Notenbanken unter Zugzwang stehen, ihre Geldpolitik weiter zu verschärfen – mit entsprechend negativen Folgen für die Börsen .
Veröffentlicht wird am Vormittag mit den deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen ein weiterer wichtiger Frühindikator. Volkswirte rechnen mit erneutem Stimmungsrückgang, nachdem im Vormonat die Erwartungen der Finanzmarktteilnehmer aufgrund des Ukraine-Krieges und der Sanktionen gegen Russland mit einem noch nie dagewesenen Tempo gefallen waren.
Im Dax verbuchten am Morgen fast alle Aktienverluste, dabei erwischte es die Deutsche Bank mit einem Minus von mehr als zehn Prozent am schlimmsten. Im MDax sackte die Commerzbank ab
ähm schnell neun Prozent ab. Grund ist ein Verkauf großer Aktienpakete durch einen Investor, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.
Nur wenige Titel mit kleinen Gewinnen
Symrise schlugen sich im Dax nach Zahlen des konkurrenten Givaudan
aus der Schweiz mit einem Abschlag von 0,2 Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt. Givaudan hat etwas besser abgeschnitten als erwartet, so der Tenor unter Analysten.
Evotec zeigt sich nach Zahlen und Ausblick schwankungsanfällig. Zuletzt standen sie im MDax noch 0,6 Prozent tiefer, dämmten damit aber ihr zuvor größeres Minus etwas ein. Ein Händler bezeichnete die Prognosen für das laufende Jahr des Wirkstoffforschers als durchwachsen.
Der Titel des Arzneimittelherstellers Dermapharm Profitiert unter den Favoriten im Nebenwerteindex SDax mit einem Kurszuwachs von 0,4 Prozent einer deutlichen Anhebung der Dividende.
Quelle: t-online