Netzblockaden sind ein beliebtes Mittelautoritärer Regime, um kritische Stimmen zu erheben. Diese sind allerdings auch mit hohen Kosten für das jeweilige Land verbunden, wie die Infografik von Statista verdeutlicht.
Die Drosselung und anschließende Sperrung des Zugangs zu bestimmten Social-Media-Diensten und Nachrichtenseiten hat Russland im laufenden Jahr schätzungsweise 1,2 Milliarden US-Dollar gekostet. Das geht aus einer Analyse des VPN-Vergleichsportals Top 10 VPN hervor. Wie sterben Statista-Grafik zeigt, gibt es 2022 weltweit kein anderes Land, das auch nur einen Vertrag, also hohe Kosten verursacht hat.
Erklären lässt sich dieser hohe Betrag durch die Anzahl der Betroffenen: Rund 113 Millionen Menschen konnten für mehr als 500 Stunden nicht auf entsprechende Dienste zugreifen. Kasachstan landet im Ranking der Top 10 VPN auf dem zweiten Platz mit Kosten von 430 Millionen US-Dollar.
In Myanmar längste Abschaltungen
Der zentralasiatische Staat hatte den Zugang seiner Bürger:innen zu Internetdiensten im Zuge der Proteste gegen steigende Treibstoffpreise Anfang des Jahres eingeschränkt. In Myanmar fand bisher die mit Abstand am längsten andauernden Abschaltungen statt. Rund 3.800 Stunden hielten die Beschränkungen vor allem im Chin-Staat im Westen des Landes bis jetzt für etwa 1,6 Millionen Internetnutzer:innen an, was die geringeren Kosten von 198 Millionen US-Dollar trotz längerer Dauer erklärt.
Den Rest der Top 5 belegen zwei afrikanische Länder. In Nigeria wurde das Verbot des Kurznachrichtendienstes Twitter zwar kürzlich aufgehoben, bis zu diesem Punkt entstanden allerdings Kosten von 100 Millionen US-Dollar. Die Abschaltung von ausgewählten Internetdiensten in Äthiopien sorgte bis dato für Kosten von 30 Millionen US-Dollar bei einer Dauer von fast 2.000 Stunden. Auch hier war die geografische Einschränkung für die jeweils geringe Höhe der Kosten verantwortlich, da sich die Einschränkungen auf die vom Bürgerkrieg gezeichnete Tigray-Region konzentrierten.
Quelle: Stern