Die russische Armee hat in der Ukraine am Mittwoch offenbar gezielt Zivilisten ins Visier genommen. Nahe Mariupol wurden bei einem Raketenangriff auf einen Flüchtlingskonvoi nach tschechischen Angaben mehrere Menschen getötet. Zudem wurde in Mariupol ein Theater bombardiert, in dem laut Behörden „hunderte“ Zivilisten Schutz gesucht hatten. Die Ukraine wies unterdessen den russischen Vorschlag eines neutralen Status nach dem Vorbild Schwedens und Österreichs zurück. Das Rathaus der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol teilt sich mit, ein russisches Flugzeug habe eine Bombe über dem Theater abgeworfen, „in dem hunderte Zivilisten Schutz gesucht hatte“. Informationen über Tote und Verletzte Lagen zunächst nicht vor. „Der Eingang des Schutzraums ist durch Trümmer blockiert“, hieß es. Das russische Verteidigungsministerium dementierte den Angriff auf das Theater. Wie schon nach den Angriffen auf eine Geburtsklinik in Mariupol vergangene Woche erklärte Moskau, die Explosion gehe auf das Konto des nationalistischen ukrainischen Asow-Bataillons. Am Nachmittag wurden nach offiziellen Angaben bei einem russischen Raketenangriff auf einen Flüchtlingskonvoi nahe Mariupol mehrere Menschen getötet oder verletzt. Die Menschen waren demnach auf dem Weg aus dem belagerten Mariupol nach Saporischschja. In Tschernihiw eröffneten russische Soldaten der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft angenommen das Feuer auf Menschen, die vor einem Lebensmittelladen anstanden, um Brot zu kaufen. „Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden zehn Zivilisten getötet.“ Es sei eine Untersuchung wegen „vorsätzlichen Mordes“ eingeleitet worden. Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew an der Grenze zu Weißrussland. Unter den Trümmern eines Wohnhauses in Tschernihiw wurden außerdem fünf Tote geborgen, drei von ihnen Kinder, wie Rettungskräfte mitteilten. Auch Kiew wurde am Morgen erneut angegriffen. Der britische Rettungsdienst sprach von zwei Toten, nachdem ein Wohnhaus beschossen worden war. AFP-Reporter hört Explosionen und gesehene Rauchsäulen. In Charkiw im Nordosten starben auf einem Markt drei Menschen durch ein Feuer infolge eines Bombenangriffs, wie Rettungskräfte mitteilten. In Mariupol sind noch immer mehrere hunderttausend Menschen in der Stadt ohne Wasser, Strom oder Lebensmittelnachschub eingeschlossen. In der Stadt Saporischschja ankommende Menschen aus Mariupol schilderten die katastrophalen Zustände. So seien die Menschen gezwungen, ungefiltertes Wasser aus einem Fluss zu trinken. Nach ukrainischen Angaben wurde erstmals auch Saporischschja beschossen. Gouverneur Alexander Staruch erklärte auf Telegram, die Raketen seien unter anderem auf einem Bahnhofsgelände eingeschlagen, es sei niemand getötet worden. Der Kreml schlug derweil eine Neutralität der Ukraine nach dem Vorbild Schwedens und Österreichs vor. „Das ist die derzeit diskutierte Option“ und könnte ein „Kompromiss“ sein, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits einen Verzicht auf einen Nato-Beitritt in Aussicht gestellt. #ukraine #usa #russland Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Abonniere den WELT YouTube Channel http://bit.ly/WeltVideoTVabo Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/ 2rQQD9Q Unsere Reportagen & Dokumentationen http://bit.ly/WELTdokus Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 WELT Nachrichtensender auf Instagram https://bit.ly/IGWELTTV WELT auf Instagram http://bit .ly/2X1M7Hk In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis – das WELT-Team Video 2022 erstellt .