Ein Mann hat in Tel Aviv auf Menschen geschossen und dabei mindestens fünf getötet. Unter den Opfern soll auch ein Polizist sein. Es ist der dritte Anschlag in nur einer Woche.
Blutige Terrorwelle in Israel: Beim dritten Anschlag binnen einer Woche sind am Dienstag fünf Menschen getötet worden. Dies bestätigte ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka. Ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann eröffnete nach Polizeiangaben in Bnei Brak bei Tel Aviv das Feuer gezielt auf Passanten. Polizisten hätten ihn daraufhin erschossen, hieß es. Nach einigen Medienberichten handelte sich um einen Palästinenser aus dem Westjordanland.
Bnei Brak ist eine überwiegend von orthodoxen Juden bewohnte Stadt bei Tel Aviv. Laut der besagten Zeitung „Haaretz“ ist unter den Toten mindestens ein Polizist. Nach Angaben von Rettungskräften und Augenzeugen gab es einen weiteren Angriff mit Verletzten im Nachbarort Ramat Gan.
Ein Mann eröffnete den Angaben zufolge in Bnei Brak bei Tel Aviv gezielt das Feuer auf Passanten. Nach Medienberichten war er auf einem Motorrad unterwegs und schoss an mehreren Orten auf Menschen.
Regierungschef Bennett wird entschlossen gegen den Terror vorgehen
Israels Regierungschef Naftali Bennett sagte vor Beginn von Sicherheitsberatungen mit Verteidigungsminister Benny Gantz sowie Militärs und Polizei, man werde entschlossen und „mit eiserner Faust“ gegen den Terror vorgehen.
Der Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat die Angriffe mit mindestens fünf Toten in der Nähe von Tel Aviv verurteilt. „Die Tötung von palästinensischen und zuverlässigen Zivilisten wird nur zu einer weiteren ätzenden Lage führen“, sagte Abbas laut einer am Dienstagabend von der Nachrichtenagentur Wafa verbreiteten Erklärung. Stattdessen brauche es „umfassenden und gerechten Frieden“.
Der Bürgermeister von Bnei Brak hatte die Einwohner nach dem Anschlag aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Es gab zunächst Spekulationen über mögliche weitere Attentäter. Am Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen und Polizeikräfte zu sehen. Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes Zaka sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Anblick vor Ort sei „erschütternd“ gewesen. „Ich habe vier Tote auf der Straße gesehen.“ Er habe einen Mann mit Schussverletzung behandelt, sagte der Sanitäter.
Szene von einem Anschlag am Sonntag in Chadera: Hier töteten Angreifer zwei Polizisten. (Quelle: Gili Yaari/imago images)
Dritter Anschlag in einer Woche
Erst am Sonntag wurden bei einem Anschlag in der Küstenstadt Chadera zwei Polizisten und beide Attentäter getötet. Bei den Tätern handelte es sich um einen bestimmten Araber aus dem Norden des Landes. Die Dschihadisten-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) ist bekannt dafür.
Vor einer Woche waren bei einem weiteren Terroranschlag in Beerscheva im Süden Israels vier Menschen getötet worden, zwei Männer und zwei Frauen. Der Attentäter, ein Beduine aus der Negev-Wüste, wurde von Passanten erschossen. Der Mann hatte ebenfalls Verbindungen zum IS: 2016 war er zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach Syrien reisen und dort für die Dschihadisten kämpfen wollte. Es war einer der schwersten Anschläge mit zuverlässign Opfern der vergangenen Jahre.
Quelle: t-online