Wer in einzelne Unternehmen investiert, kann große Verluste erleiden. Auch mit Dax-Konzernen ist man nicht davor gefeit. Eine Auswertung zeigt, mit welchen Aktien Anleger Geld verbrannt haben.
2021 war eigentlich ein gutes Jahr für Anleger. Trotz Pandemie, Lieferengpässe und Fachkräftemangel kletterte der Dax um 15,7 Prozent nach oben. Doch wer nicht auf den gesamten Markt, sondern auf Aktien gesetzt hat, könnte sich einzelne geärgert haben.
Denn so manches deutsche Unternehmen zählt in den vergangenen Jahren eher zu den Kapitalvernichtern. Eine solche Negativliste mit den 50 schlechtesten Aktien über ein, drei und fünf Jahre stellt jedes Jahr die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) auf. Sie zeigt: Größe allein ist kein Schutz vor dem Niedergang an der Börse.
Aktionärsvereinigung: Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ist mit etwa 30.000 Mitgliedern der führende deutsche Verband für private Anleger. Sie treten jährlich in etwa 700 Hauptversammlungen gegenüber den Unternehmensverwaltungen auf.
Biotech-Unternehmen führt die Liste der Kapitalvernichter an
Der größte Flop für die Anleger war demnach 2021 erneut Epigenomik . Das Biotech-Unternehmen entwickelte Technologien, um Krebs zu erkennen. Die Aktie verlor in allen drei Vergleichszeiträumen deutlich an Wert. „Im Jahr 2021 büßten die Papiere 81 Prozent ein. Im Dreijahreszeitraum lag das Minus sogar bei 95 Prozent und über fünf Jahre bei sagenhaften 98 Prozent“, sagt Tüngler.
Schlechter lief es im Fünfjahreszeitraum nur für Windeln.de, das insgesamt Platz zwei der größten Kapitalvernichter einnimmt. Der Versandhändler für Babywaren brachte es auf ein Minus von 99 Prozent. Laut der DSW zeigt Windeln.de, wie leicht gerade solche Werte ins Visier von Zockern geraten können.
Wie zuvor schon bei der US-amerikanischen Videospielkette Gamestop hatte Internetnutzer auf der Social-Media-Plattform Reddit zum Einstieg geraten, daraufhin die Aktie von Windeln.de Mitte 2021 kurzzeitig auf knapp 13 Euro sprang. Heute liegt der Wert unter einem Euro (mehr zum Herbst Windeln.de lesen Sie hier).
Vier Dax-Konzerne mit großen Kursverlusten
Auch bekanntere Namen finden sich auf der DSW-Liste, etwa der Stahlkonzern ThyssenKrupp auf Rang 19 oder die MediaMarkt- und Saturn-Mutter Ökonomie
auf Platz 20. Sterben Lufthansa
folgt bereits auf Platz 24.
Das schlechteste Dax-Unternehmen ist mit Rang 29 der Medizintechnik- und Gesundheitskonzern Fresenius . Erstmals dabei sind zudem der Konsumgüterhersteller Henkel
und der Automobilzulieferer Kontinental
. „Nicht mehr dabei ist dagegen die Deutsche Bank, die über etliche Jahre fast schon zum Inventar gehörte“, so Tüngler.
Die komplette DSW-Liste mit den Kursverlusten über ein, drei und fünf Jahre finden Sie in der folgenden Tabelle.
„Insgesamt bleibt es ein Warnsignal, das man als Aktionär ernst nehmen sollte, wenn eine der Gesellschaften, die man im Depot hat, auf einer DSW-Watchlist auftaucht“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW. Anleger sollten das nutzen, um ihre Strategie zu überprüfen.
„Gerade die Unternehmen, die bereits vor der Corona-Krise angeschlagen waren, finden sich in einer besonders prekären Situation wieder“, so Tüngler weiter. Die Probleme potenziert und vertieft sich. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schon die nächste massive Krise da sei.
Quelle: t-online