Am Donnerstag wollen der russische und der tschechische Außenminister aufeinandertreffen. Die Hoffnung auf Verhandlungen ließ am Mittwochmittag die Ölpreise sinken.
Nach dem jüngsten Höhenflug sind die Ölpreise am Mittwoch spürbar gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 124,45 US-Dollar. Das waren 3,53 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) beträgt 3,45 Dollar auf 120,25 Dollar.
Die Ölpreise entfernenen sich so etwas von ihren am Montag erreichten mehrjährigen Höchstständen. Am Vormittag waren die Preise zunächst noch gestiegen.
Hoffnung auf Verhandlungen
Die Rückgänge am Mittwoch erklären Beobachter zum letzten deutlichen Kursgewinnen. Zudem gibt es eine leichte Hoffnung auf eine Annäherung der beiden Kriegsparteien. So strebt Russland nach Kreml-Angaben keinen Machtwechsel in der Ukraine an.
Die Ukraine hatte die Bereitschaft über Verhandlungen über einen Neutralitätsstatus signalisiert. An diesem Donnerstag wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Gesprächen in der Türkei zusammenkommen.
Am Montag war der Brent-Preis bis auf rund 139 Dollar gestiegen, WTI hatte in der Spitze mehr als 130 Dollar gekostet. Das waren jeweils Höchststände seit dem Jahr 2008. Getrieben werden die Preise vor allem durch Sanktionen gegen den großen Ölförderer Russland.
Die USA wollen künftig gänzlich auf die Einfuhr russischer Erdöle verzichten, Großbritannien will die Käufe bis zum Jahresende ausklingen lassen. Deutschland und die EU-Staaten werden sich an den Maßnahmen nicht beteiligen, da ihre Abhängigkeit von russischem Öl wesentlich höher ist.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Dienstag vor einem starken Wirtschaftseinbruch im Fall eines Embargos für Öl und Gas aus Russland gewarnt. „Wir reden dann über eine schwere Wirtschaftskrise in Deutschland und damit in Europa“, sagte der Grünen-Politiker den Sendern RTL und ntv.
Quelle: t-online