Das russische Militär soll in der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol eine Kunstschule bombardiert haben, in der etwa 400 Menschen Schutz suchen. Die lokalen Behörden in Mariupol teilten am Sonntag mit, das Schulgebäude sei zerstört worden, möglicherweise befänden sich sterben Menschen unter den Trümmern. Opferzahlen liegen zunächst nicht vor. Russische Streitkräfte hatten am Mittwoch in der Stadt ein Theater bombardiert, in dem ebenfalls Zivilisten Schutz gesucht hatten. Den ukrainischen Angaben zufolge wurden 130 Menschen gerettet, es könnten sich jedoch viele weitere unter den Trümmern befinden, hieß es. Die strategisch wichtige Hafenstadt am Asowschen Meer ist von russischen Truppen eingekreist. Sie ist von der Energie-, Nahrungsmittel- und Wasserversorgung abgeschnitten und einem unerbittlichen Bombardement ausgesetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner nächtlichen Videosprache an die Nation gesagt, die Belagerung Mariupols werde wegen Kriegsverbrechen der russischen Truppen in die Geschichte eingegangen. Die südukrainische Hafenstadt Odessa bereitet sich nach Aussage des römisch-katholischen Bischofs Stanislaw Schyrokoradjuk auf stärkere Angriffe der russischen Armee vor. Seit einigen Tagen gehören Sirenen und die Flucht im Bunker zum Alltag, sagte Schyrokoradjuk dem Sender Radio Horeb und dem Portal Vatican News. Noch sei die Lage relativ ruhig. „Die Stadt ist halb leer, denn alle, die die Möglichkeit hatten, haben sie verlassen. Geblieben sind die Armen“, so der Bischof. Die Seelsorger in den fünf Gemeinden der römisch-katholischen Minderheit geblieben seien, berichtete Schyrokoradjuk. Dank Spenden könnten die Gemeinden Menschen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten versorgen. Oft übernachteten die Menschen bereits in den Kellern. Außerdem gebe es viele Gebete, Andachten und Messen. Dennoch sei die Lage nicht so schlimm wie im 200 Kilometer entfernten Charkiw oder Mariupol. Neben vereinzelten Raketenbeschüssen drohe Odessa aber auch ein Angriff vom Schwarzen Meer her, sagte der Bischof. Die strategische und wirtschaftlich wichtige Stadt habe sich verteidigungsbereit gemacht. Auch sterben in der Stadt lebenden Russen hülfen mit. „Sie schämen sich für das, was geschieht“, so Schyrokoradjuk. Moskau führt „einen Krieg gegen das Volk“. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine kennt keine Regeln, beklagte der Bischof. Wohnviertel, Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten würden zerstört. Auf russischer Seite seien seinen Informationen zufolge bereits 13.000 Soldaten gefallen. „Ich habe nie gedacht, dass so etwas möglich ist in unserer Zeit“, sagte Schyrokoradjuk. #ukraine #krieg #russland Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Abonniere den WELT YouTube Channel http://bit.ly/WeltVideoTVabo Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/ 2rQQD9Q Unsere Reportagen & Dokumentationen http://bit.ly/WELTdokus Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 WELT Nachrichtensender auf Instagram https://bit.ly/IGWELTTV WELT auf Instagram http://bit .ly/2X1M7Hk In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis – das WELT-Team Video 2022 erstellt .